Weilersbach blüht auf

 

Blumen schmücken zum ersten Mal die Ortsdurchfahrt entlang des Bachgeländers

„Ein ganz besonderer Hingucker wird die Ortsdurchfahrt von Weilersbach dieses Jahr werden“, freut sich Gemeinderat Patrick Schroll von Bürgerrecht Weilersbach (BRW). Sein Vorschlag, das Bachgeländer mit Blumen zu schmücken, fand im Kulturausschuss Zustimmung. Die Gemeinderäte Alfred und Bernhard Hack (BRW) haben sich bereit erklärt, einen kleinen Teststreifen in Eigenregie zu bepflanzen -sie wohnen direkt am Geländer.

„Das trägt zu einem tollen Ortsbild bei, wie es Leutenbach oder Königsfeld schon lange der Fall ist“, sagt Bernhard Hack. Die Gemeinderäte hoffen jetzt nicht nur auf bestes Blumenwetter, sondern auch auf überzeugte Mittäter mit einem grünen Daumen. Bestenfalls soll die Ortsdurchfahrt entlang des Bachgeländers nächstes Jahr durchgängig mit Blumen geschmückt sein. Die Blumenkästen haben einen eingebauten Wasserspeicher, wodurch die Pflege einfacher sein soll.

„Wenn sich die Anwohner bereiterklären, den Blumen im Sommer Wasser und ein wenig Aufmerksamkeit zu geben, werbe ich im Kulturausschuss des Gemeinderates dafür, dass die Gemeinde die überschaubaren Kosten für Blumen und Kästen übernimmt“, sagt Schroll. Wer mitmachen will, kann die Gemeinderäte direkt ansprechen. Alternativ: (09191 ) 9034.

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Wie soll Weilersbach im Jahr 2030 aussehen?

 

Politischer Frühschoppen von Bürgerrecht Weilersbach hat viele Bürger interessiert

Beim politischen Frühschoppen der Gemeinderatsfraktion Bürgerrecht Weilersbach war das Nebenzimmer im Gasthaus Schütz gut besucht. Auch der ehemalige Bürgermeister Adam Martin war zu Gast und lobte die Ansätze von Bürgerrecht Weilersbach.

„Wie wollen wir 2030 in Weilersbach leben?“, fragte Gemeinderat Patrick Schroll (BRW) in die Runde beim politischen Frühschoppen seiner Fraktion Bürgerrecht Weilersbach. „Für Weilersbach gibt es keinen Plan, wo das Dorf in den nächsten Jahrzehnten stehen soll. Es wird nur von Jahr zu Jahr, von Wahl zu Wahl gehandelt.“ Er forderte deshalb auch, einen Ausschuss der Gemeinde für Dorfentwicklung zu gründen, um dort die künftigen Herausforderungen, die auf das Dorf zukommen, zu beraten.

„Die Menschen wollen zu Recht auf dem Land alt werden, dafür müssen wir aber Antworten finden und zwar heute. Denn das, was hier heute politisch entscheiden, trägt erst in den Jahren danach Früchte“, sagte er und verglich das politische Handeln mit dem Pflanzen eines Apfelbaumes. Nach der Handlung dauere es auch da, bis die erste Früchte geerntet werden können.

Gemeinsam mit Bürgern soll ein Plan für die Dorfentwicklung ausgearbeitet werden.

Gleichzeitig beklagte er, dass das Vorankommen in der Gemeinde durch parteipolitische Spielchen verzögert werde, „zum Schaden des Dorfes und der Bürger. Es existiert keinerlei Planung, wo Weilersbach 2030 stehen soll.“ Dafür erhielt Schroll von den sehr interessierten Gästen einhellige Zustimmung. Er rief zusammen mit seinen Gemeinderatskollegen alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich für die Dorfentwicklung zu engagieren und will sich mit ihnen zusammensetzen, um kontinuierlich an einem Dorfentwicklungsplan zu arbeiten. „Wir brauchen jede Meinung und jede Idee.“

Der Fraktionsvorsitzende Anton Dennerlein gab den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern einen umfangreichen Einblick, für was der Bürger in der Gemeinde Geld zahlen muss. Er führte vor allem in die komplizierten Beitragsberechnungen ein, die für den Ausbau von Straßen und Gehwegen fällig werden können. Zudem erklärte er anschaulich woher die wichtigsten Einnahmen für die Gemeindekasse kommen. „Ungefähr die Hälfte der jährlichen Einnahmen stammt aus der Einkommenssteuer eines jeden in Weilersbach gemeldeten Bürgers“, sagte Dennerlein. Deshalb sei es wichtig, dass die Gemeinde auch attraktiv für neue Bürger ist, die in den Städten der Metropolregion gutes Geld verdienen.

In diesem Zusammenhang sprach er auch die Entwicklung von Weilersbach als Wohngemeinde an. „Insgesamt gibt es 149 Baulücken in Weilersbach“, sagte Dennerlein. Bürgerrecht Weilersbach tritt für die Nutzung von Baulücken ein, bevor an den Rändern neue Baugebiete entstehen. „Die zerstören die natürliche Struktur eines fränkischen Dorfes“, so Dennerlein. Zudem sei es günstiger, an bestehenden Straßen weitere Baugebiete auszuweisen, denn der Bau und Unterhalt neuer Straßen belaste neben den Anliegern auch das Gemeindebudget.

Bäckerei Wirth bietet ab 17.10. 2015 Wurstwaren der Metzgerei Spindler an

 

Seit der Tegut-Markt vor über zwei Jahren seine Pforten schloss, haben die Weilersbacher keine wirkliche Nahversorgung mehr. Frühestens 2017 soll ein Einkaufsmarkt an der B470 Abhilfe schaffen. Doch so lange brauchen die Weilersbacher auf eine bessere Nahversorgung nicht warten.

Gemeinderat Patrick Schroll sind das zwei Jahre zu viel. „Gerade ältere oder nicht mobile Bürger leiden unter der derzeitigen schlechten Einkaufssituation im Ort“, sagt Schroll, der sich mit dem Thema ausführlich im Rahmen seiner Master-Abschlussarbeit an der Universität Bamberg beschäftigt. Kurzerhand hat er mit Ulrike Wirth, Chefin des kleinen fränkischen Mittelstandsbetriebs Wirth, Kontakt aufgenommen und angefragt, ob die Bäckerei zusätzlich Wurstwaren anbieten könnte.

Wirth war von der Idee Schrolls sofort angetan. „Ich finde es toll, wenn sich junge Menschen Gedanken um ihren Ort machen und sich für eine bessere Zukunft einsetzen. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen“, sagt Wirth, die die Problematik der Nahversorgung auf dem Land aus ihrem Heimatort Egloffstein kennt. Erst kürzlich hat dort die Metzgerei zu gemacht.

Bisher können in der Weilersbacher Filiale neben einem reichhaltigen Sortiment auch Grundartikel des täglichen Bedarfs gekauft werden. Eier direkt vom Bauern, Butter, Milch, Marmelade oder auch eine kleine Getränkeauswahl wird angeboten. Ab 17.10. 2015 können die Weilersbacher in der Bäckerei vorerst Dosenspezialitäten des Leutenbacher Metzgers Spindler kaufen. „Das wird unseren Ortskern beleben und zukunftssicher machen“, freut sich Schroll. Wird das neue Angebot angenommen, soll das Angebot erweitert werden. Ulrike Wirth verspricht, auf die Wünsche der Bürger einzugehen. „Spezielles werden wir besorgen“.

Jetzt hoffen beide, dass die Weilersbacher das neue Angebot auch fleißig nutzen. „Für den Großeinkauf müssen wir zwar trotzdem noch in die Stadt fahren, können uns aber für den täglichen Bedarf fast ausschließlich auf kurzem Weg vor Ort versorgen. Das ist ein großes Geschenk für unser Dorf“, freut sich Schroll über die Bereitschaft der Bäckerei Wirth. „Dank der Öffnungszeiten der Bäckerei kann Wurst an sieben Tage in der Woche eingekauft werden“.